Azoren Blog

Es gibt ja hier das ganze Jahr über Tage, an denen man problemlos mit ohne Kleidung draußen sitzen kann. Heute ist aber nach meiner Einschätzung der erste Tag dieses Jahres, wo man das nicht mehr kann. Es ist einfach zu heiß.
Die Platanen haben schon üppiges Blattwerk, und auch unser Rotpuschelbaum, oder in diesem Fall der Rosapuschelbaum, blüht schon im April, obwohl er das erst im Juni tun sollte (Neuseeländischer Weihnachtsbaum).
Und laut Wetterbericht sollte es eigentlich den ganzen Tag regnen. Also bleiben wir im Schatten und genießen die dort sehr angenehme Temperatur!

Heute habe ich nicht selbst fotografiert, sondern habe die Arbeit unserer Überwachungskamera überlassen.
Bald muss mit einem Bagger Schotter auf die Ladefläche geschaufelt werden, da ist die Plane eindeutig etwas im Weg. Also weg damit. Außerdem wollen wir in Kürze mit Gästen Ausflüge mit dem Unimog unternehmen, deshalb kommt da in Kürze wieder die Sitzbank hinten drauf.
Man sieht auch sehr schön den momentan sehr schnellen Wetterwechsel. Zwischen wolkenlosem Himmel und Wolkenbruch mit Starkwind liegen oft nur Minuten. So sind sie halt, die Azoren!

Na, habt ihr den Esel gefunden?
Aber natürlich geht es eigentlich darum, dass wir unser Spaßauto mit seniorengerechter Einstiegshöhe wieder zurück haben!
Und eines der besonderen Highlights dabei ist, dass ich jetzt wieder eingebaute Vorfahrt habe. Ist halt ein Mercedes.
Auf dem Weg nach Hause kam mir ein Reisebus entgegen, und der Fahrer sprang gleich auf die Bremse und fuhr nach rechts auf eine Wiese, um mir nicht im Weg zu stehen.
So liebe ich das!

Ja, vermutlich schon. Ein Mercedes Emblem aus den 60er Jahren, das bestimmt auch einen gewissen Wert hat.
Es wird aber nicht verkauft, da es zu meinem Unimog gehört, der nach 4 Jahren des Vergessens problemlos den TÜV bestanden hat und jetzt wieder zugelassen und auch versichert ist. Ich hatte den Stern für die Lackierung abgenommen, aber natürlich kommt er wieder auf die Motorhaube, wo er hingehört.
Übermorgen holen wir das Prachtstück ab, dann lasse ich in Horta den 120 Liter Tank vollaufen, und dann hole ich auf dem Rückweg nach Hause noch Baumaterial ab.
Und in den nächsten Wochen muss der Mog noch einige male tätig werden. Bei einer meiner „Tiny-house“ Baustellen muss ich den Liefer-LKW den Berg hinauf ziehen, und auf einer anderen Baustelle ist der Unimog sogar der einzige Truck, der da überhaupt hinkommt. Schön, dass wir ihn haben!

Wie man sieht, muss der Kapitän mal wieder richtig blau gemacht werden.
Das Klima ist halt extrem hier, der letzte Anstrich ist ja erst 3 Jahre alt. Aber zumindest komme ich mit Kompressador und Lackierpistole sehr viel besser voran als das letzte mal. Außerdem habe ich mich diesmal für eine Lackfarbe entschieden, keine Acrylfarbe. Vielleicht hält die Farbe jetzt doch mal ein paar Jahre länger!

P.S.: Der Unimog ist anstandslos durch den TÜV gekommen!
(Die Story ist aber nicht ganz ohne Komik. Der TÜV sagte, es gibt keine Abnahme ohne Versicherung, und die Versicherung sagte, sie versichert den Wagen nicht ohne TÜV. Portugiesische Logik…..)

Man könnte im Moment noch darüber diskutieren, ob man in einem Haus für 2 Personen einen Tisch für 6 Personen braucht. Aber sobald ich meine Werkstatt gebaut habe, bauen wir die jetzige Garage zum Schlafhaus aus, und dann macht der Tisch Sinn. Außerdem hat es mal wieder viel Spass gemacht, etwas zu bauen!

Und so sieht es jetzt aus (mit etwas gekürzten Beinen)!

Bislang stand da rechts in der Küche unser wundervoller Chippendale Teewagen, mit dem Ofen oben drauf. Er kam also kaum zur Geltung.
Da wir gerade am streichen des Hauses sind, haben wir natürlich auch wieder neue Ideen. Also bin ich heute losgefahren und habe ein paar Bretter besorgt, und aus diesen ein Regal maßgeschneidert. Etwas testen war nötig, bis die Geräte ihren neuen Platz gefunden haben, aber wir glauben, wir haben eine deutliche funktionelle Verbesserung erreicht.
Und der Teewagen steht jetzt im Wohnzimmer, wo man ihn viel besser bewundern kann!

Graciosa ist azorentypisch eine schöne Insel, klein und verschlafen und angenehm. Der wirkliche Kracher ist die Caldeira und die Höhle in ihr. Ich würde sie wirklich als Wunder der Natur bezeichnen, unglaublich beeindruckend. Ich hoffe, die Fotos werden dieser Attraktion einigermaßen gerecht.

Graciosa ist eine Insel der Zentralgruppe, gar nicht mal so weit entfernt von Faial. Es ist aber trotzdem gar nicht so einfach, da hin zu kommen. Auf dem Hinweg ging es von Faial über Terceira nach Graciosa, und morgen fliegen wir über São Miguel wieder zurück nach Faial. Graciosa ist sehr entspannt, wir sind schon am ersten Tag 2 mal über die ganze Insel gefahren, sie ist wirklich klein. Und hatten ein total süßes Erlebnis bei der Suche nach einem Korkenzieher. Wir fragten in einem Lädchen mitten auf der Insel danach, und die junge Dame sagte: „Haben wir“. Sie fand aber keinen, und kurze Zeit später suchten dann 3 junge Damen danach, während sich die anderen Kunden an der Kasse stauten. Nach gut 10 Minuten große Begeisterung, der Korkenzieher war gefunden! Das Highlight kommt aber noch. Als wir dann zahlen wollten, lehnten die strahlenden jungen Damen dies ab und sagten, es ist ein Geschenk! So etwas habe ich in meinen knapp 61 Jahren noch nie erlebt. Danke!

Man glaubt es kaum, aber ich habe letztendlich fast 20 Sack zu je 6 kg Fugenmasse verballert. Der letzte Sack schwarz, für den Anker und die Reihe an den Fliesen, schon eingerechnet. Es ist aber absehbar, dass es sehr gut aussehen wird.
Die Probleme am Rande waren die Lagerbestände. Ich habe angefangen mit dem Farbton „Creme“, bis dieser vergriffen war. Dann bin ich gewechselt zu „Bege“, was vermutlich Beige bedeutet, mit dem gleichen Effekt. Danach kam dann „Champagner“ dran, und Champagner oder ähnliche Blaumacher kann man in dieser Situation gar nicht genug haben! Prost!