Azoren Blog

Wir sind jetzt, obwohl wir es selbst kaum glauben können, seit 8 Jahren permanent hier. Aber angefangen hat unser Projekt Azoren Ende 2011. Viele von euch kennen unser Haus /unsere Häuser, aber dies war der Start von „Minha Casa“.
Man kann es sich wirklich nur schwer vorstellen, was wir in relativ kurzer Zeit mit sehr eingeschränkten finanziellen Mitteln und vielen Entbehrungen auf die Beine gestellt haben, und ich muss ehrlich zugeben, heute würde ich mich an ein so gewaltiges Projekt nicht mehr herantrauen.
Wir sind dem Sklavendasein also zur richtigen Zeit entkommen, und jetzt müssen wir uns glücklicherweise um nichts mehr Sorgen machen. Auch an die Zukunft denken wir recht intensiv, obwohl wir die Welt nicht retten können. Aber bald ist unser Haus autark, und auch unser E-Auto, das wir bereits im Auge haben, wird dann an der eigenen PV-Anlage gefüttert. Wärmepumpen und einen Thermosyphon haben wir ja eh schon ewig.
Und die Kisten, in die wir irgendwann steigen müssen, könnten wir sogar aus Holz aus dem eigenen Wald bauen lassen. Was will man mehr?

Heute habe ich mit Jose und Natascha die Füßchen auf der anderen Seite eingesetzt, somit ist das Skelett des Zeltes komplett. Ich besorge jetzt noch ein paar Leinen, damit wir das eigentliche Zelt (hoffentlich) ohne Probleme über die Struktur ziehen können.
Der Unimog passt hinein, aber ich hatte tatsächlich gedacht, dass deutlich mehr Platz um ihn herum verbleiben würde. Ein zweiter würde nicht mehr reinpassen. Aber die Fiats sind ja verglichen damit Spielzeuge, das wird passen!

Wir haben im Indoornet etwas bestellt, was sich „mobile Garage“ nennt. Im wesentlichen ist das ein rund 40 qm großes Zelt. Heute habe ich mit dem Aufbau begonnen und auch schon Fortschritte gemacht. Wenn die Füßchen dran sind, ist das Ding deutlich über 3m hoch. Es soll ja schließlich auch der Unimog reinpassen.
Es gibt auch eine Bauanleitung, Typ Europakarte auf dem Daumennagel. Aber egal, wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch!

Wir haben in den letzten Tagen den Unimog mehrmals benutzt, um im Nahbereich unseren Spaß zu haben und natürlich offene Münder zu genießen. Die Beachbar in Varadouro ist leider noch nicht wieder geöffnet, aber auch in der Pizzeria kann man ganz gut ein Bierchen schnasseln. Im Sommer machen wir halt auch ein wenig Ferien.
Auf der Landstraße ist der Unimog relativ schnell über die hier erlaubten 90 km/h hinweg, die Reparatur war also ein voller Erfolg, und die Menschen können es kaum glauben, dass ein vermeintlich landwirtschaftliches Fahrzeug mit solchen Geschwindigkeiten unterwegs ist. Ich bin froh, dass mein MOG wieder auf der Straße ist!

Dieses formschöne Gerät ist irgendwie für den Boden gut. Vielleicht ist es zum Teppich reinigen. Wir werden es bestimmt herausfinden. Im Moment läuft es noch nicht, aber es wird schon werden, wozu ist man Ingenieur?
Und außerdem, einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den …….

Heute mal etwas ganz anderes. Hier ist ein Video über einen Segler, den wir 2011 auf der verrückten Weihnachtsfeier der Zugewanderten kennen gelernt haben, damals hatte er noch sein Schiff.
Wir sind uns noch etliche male über den Weg gelaufen, und wir kennen die meisten der Personen in diesem Film, einige sind sehr gute Freunde von uns.
Es ist eine Doku, unkommentiert. Vermutlich werden die meisten Nicht-Segler damit nicht viel anfangen können, aber diese Geschichten gehören dazu, wenn man im Zentrum der Seglerwelt lebt.

Zufällig habe ich in unserer Garage einen großen Pott frischer Farbe gefunden. Und da dachte ich, vielleicht ist es eine gute Idee, unser Amphi-Theater von seinem schweinchen-rosa zu befreien. Gesagt, getan, und ich muss sagen, dass ist jetzt mal eine Verbesserung, die richtig Freude macht!

Das mittelgrau hatte sich mittlerweile in ein himmelblau verwandelt, aber das hat es auch nicht gerettet. Jetzt haben wir nachgebessert (wir werden wohl ein paar Wochen aufs Essen verzichten müssen, so ein Pott kostet 180€…) und einen Sandton gestrichen, der aber wieder völlig anders aussieht als auf den Farbkarten. Egal, solange er sich nicht innerhalb der nächsten Tage in rosa verwandelt, will ich nicht meckern.

Bald kommen die ersten Gäste, und wir hatten bis jetzt nur die nackte Zement-Oberfläche. Mit ordentlich Farbspritzern drauf. Also künstlerisch wertvoll, aber natürlich ist nicht jeder ein Künstler.
Heute habe ich erst mal die Oberfläche gespachtelt, und dann eine spezielle Zementfarbe in mittelgrau aufgetragen. Auf den Fotos sieht es auch durchaus mittelgrau aus, aber in Realität würden wir es eher als strahlend weiss bezeichnen. Wenn man sich da bei Sonnenschein raustraut, wird man mit Sicherheit blind.
Also schauen wir morgen mal nach einer Alternative. Ein mittlerer Sandton könnte die Lösung sein. Fotos folgen!

Heute habe ich unsere Freundin und Nachbarin Caroline, der ich ein Tiny house auf dem übernächsten Grundstück gebaut habe, an unser Stromnetz angeschlossen, und zwar ausgehend von unserem Container.
Das Kabel habe ich teils über Bäume verlegt, teils vergraben, wilde Aktion. Aber es funktioniert, und ich hoffe, dass der Eigentümer des dazwischen liegenden Grundstücks das Kabel gar nicht erst bemerkt.
Natürlich hat Sicherheit immer Vorrang, also kam noch ein weiterer FI in den Mini-Sicherungskasten, und ein Verbrauchszähler.
Wer mich kennt weiss, dass selbstverständlich das Tiny house auch noch mit einer vollwertigen Elektrik ausgestattet ist, aber besser doppelt gemoppelt als gegrillte Freunde!