Es ist Sommer, und zwar richtig. Über 25 Grad, der Rasen ist braun, und wir freuen uns über jede Art von Schatten. Was unsere Photovoltaik angeht, sieht es natürlich anders aus. Im Moment laufen 3 Klimaanlagen, das E-Auto lädt, die Hausbatterien ebenso, Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, 2 Computer, der Monster-Fernseher, eigentlich alles ist eingeschaltet. Und egal, was wir alles einschalten, wir haben es noch nicht geschafft, mehr als 30 Kilowattstunden pro Tag zu verbrauchen. Und unser Haus produziert im Sommer viel mehr! Klar, der nächste Winter kommt bestimmt… Aber egal, mega geile Nummer!
Ich ziehe alles zurück und behaupte das Gegenteil, heute haben wir gut 35 KWh verbraucht!
Vorgestern bekam ich eine Email, über die ich mich sehr gefreut habe, und deshalb möchte ich sie gerne an dieser Stelle zugänglich machen:
Hallo lieber und sehr geehrter Herr Lutz Kolbe, mein Mann und ich, wir möchten uns riesig und warmherzlich für den von Ihnen verfassten Reiseführer (Reisebuch?) „Inseltrip Azoren“, herausgegeben im Reise-Know-How-Verlag“, bedanken. Bevor wir uns aufmachten, vier der insgesamt neun Anzoren-Inseln für uns zu entdecken, haben wir uns in Ihrem Büchlein über die Inseln infomiert. „Büchlein“ ist eigentlich eine Beleidigung für Ihre Trip-Empfehlungen, denn alles, was man wissen sollte, ist darin enthalten. Kurz, sehr informativ, kein Schnulli oder unübersichtliche Wimmelbilder. Sehr hilfreich waren vor allem auch die Kontaktangaben für besonders empfehlenswerte Regionen oder Stationen oder Restaurants oder Abenteuermöglichkeiten aller Art. So haben wir Dank Ihrer dem Leser ans Herz gelegten Tour auch den Capelinho von außen und innen genauestens betrachten können. Und wir sind auch sprachlos gewesen, mit welch Schönheit und Farbenpracht ein Vulkanausbruch hernach die Leute überraschen kann. Unglaublich schön!!! Danke für diesen Tipp. Das im erstarrten Lavastrom versteckte, großartig informative Museum samt Leuchtturm haben wir uns natürlich angeschaut. Das Kino, in welchem Magmaströme mit Heizstrahlern, Kälte und Wind mit Klimaanlagen simuliert werden, ein Spaß mit viel Information. Welch ein Wunder doch die Entstehung der Erde ist! Sollte jedem Kriegstreiber mal gezeigt werden. Besucht haben wir zuerst Sao Miguel. Dort haben wir vor Ort am Geothermalfeld Cozido gegessen. Köstlich!!! Auch eine Empfehlung Ihrerseits. Danke, Danke, Danke. Teeplantagen-Besuch, Besuch der Ananas-Farm und eine Whalwatching-Tour mit Pottwalsichtung (Mama mit Baby) und vielen Delphinen, die vollgeweinten blauen und grünen Seen von Cidades Sete, schwimmen im brauen Thermalwasser beim Hotel „Terra Nova“ in Furnas, und und und. Pico – Weinberge inmitten der schwarzen aufgeschichteten Lavasteinmauern. Nachts schreckliches Geheul. Huuuuh, knurr, knurr, aua-aua. Als wir schnell herausgefunden hatten, dass es die Schreie der Gelbschnabel-Sturmtaucher sind, haben wir bewusst hingehört, uns vor unsere Unterkunft gestellt und die schnellen Vögel beobachtet. Fajal – wie berichtet, Besuch und Kennenlernen des Vulkans Capelinho. Sehr angenehme Bekanntschaft. Baden in den Naturbädern von Varadouro. Und abendliches Essen im Atletico. Fisch frisch auf den Tisch. Montags Ruhetag. Deshalb pilgerten wir fix zum „Restaurante Genuino“. Wir waren spät dran, nach unserer Bootstour mit der Betty zum Capelinho. Der Herr am Eingang fragt nach unserer Nationalität. Germans – okay. Als letzte zwei Gäste eingelassen, nahmen wir Platz in dieser urigen gastlichen Stätte. Der Text auf dem Platzdeckchen erklärte, warum das Genuino Genuino heißt. Hej, war der Mann am Eingang etwa Genuino Madruga? Der Portugiese, der zweimal allein im Segelboot die Welt umrundet hatte? Frage die Kellnerin! Sie bejahte. Und dann bekamen wir ein neues Platzdeckchen mit Autogramm, ein Foto mit Herrn Madruga vor einer Weltkart vor seinem Restaurant – und im Restaurant einen Fisch, dessen Geschmack wir auch nicht vergessen werden. Leider wissen wir nicht mehr, was es für einer war. Wir hatten nur mit der Hand auf ein Foto getippt und waren der Empfehlung der Kellnerin gefolgt. Terceirra – nicht als dritte, sondern als vierte Insel machte uns den Abschied nach Deutschland schwer. Ein Bullenrennen war leider zeitlich nicht möglich. Aber die Höhlen Algar do Carvão und Furnas do Enxofre, das Geotheramalgebiet und eine kulinarische Stadtführung in Angra do Heroismo, Kurzbesuch in Praia da Vitória und und und – ließen uns nochmals zur Hochform auflaufen.
Wir kommen wieder!!! Mit Ihrem Kompendium! Handlich im Format, ein Riese an Informationen!
Die weisse Nacht ist vor wenigen Jahren hier eingeführt worden und war sofort ein großer Erfolg. Auch dieses Jahr war es wieder toll, meine Herzdame hat mit einigen Freunden teilgenommen und es sehr genossen. Ich war zu der Zeit in Ponta Delgada, bin aber heute mal rübergeflogen gekommen, ist ja nur ne dreiviertel Stunde. Zu Hause ist es halt doch am schönsten!
Heute habe ich mir das Stadt-Tor, die Verwaltung und zwei Parks vorgenommen. Es war sehr schön, aber nach über 3 Stunden merke ich meine Knochen sehr deutlich. Dann habe ich noch das Restaurant am Leuchtturm getestet, gut, schnell und preislich ok. Jetzt ist wieder Forty8 dran, ich habe einen Schrubber mit langem Stiel gekauft, also rein ins Wasser!
Es war wieder einmal ein sehr netter Abend. Das Leben hier ist vergleichsweise einfach, aber die Menschen lieben es und sind glücklich. Und das gilt uneingeschränkt auch für uns. Wir waren eingeladen, obwohl wir noch nie in diesem Teil der Insel waren, aber man kennt sich, man ist eine große Gemeinschaft und man mag sich! Und deshalb kann man in diesem Video meine Herzdame beim Tanzen bewundern!
Wir können uns ebenfalls noch an den 10. September 2022 erinnern, weil Ruth seit vielen Jahren unsere Masseurin ist und wir an diesem Samstag ihre letzten Kunden waren, bevor sie dann mit der Nachmittagsfähre zurück nach Pico fuhr. Für uns ist es absolut undenkbar, dass Ruth irgendetwas mit dem Verschwinden dieser Männer zu tun haben könnte, sie ist einer der positivsten und liebenswertesten Menschen, die man sich nur vorstellen kann!
Hier mal etwas für Technik-Interessierte. Die Grafik wird von unserem Inverter erzeugt, das hat also nichts zu tun mit unseren Balkonkraftwerken. Und das absolut faszinierende ist, dass die PV in dieser Situation gerade 4,56 KW Strom erzeugt. Nominell können die Panels nur 410 Watt jede, was mal 10 auf ungefähr …… nicht auszurechnen….. kommt. Jetzt weiss ich, dass ich sehr gutes Material gekauft habe, das die Herstellerangaben sehr deutlich in den Schatten stellt!
P.S.: Ich habe hier der Einfachheit halber 2 grundsätzliche Modi: Im Winter laufen nur die Balkonkraftwerke, im Sommer nur das Hauptkraftwerk. Warum ich das so mache, hat/hatte gute Gründe, die ich auch mal aufdröseln werde. In jedem Fall haben die Balkonkraftwerke über den Winter rund 1500 KWh Strom erzeugt, was auch schon ein ganz schöner Batzen ist. Ich bin schon sehr gespannt, was über das ganze Jahr zusammen kommt!
Es ist ja nicht so, dass wir hier immer schönes Wetter hätten, aber als ich heute nach getaner Arbeit mit einem Glas Wein und meinem Handy Platz genommen habe auf meinem geliebten 50er Jahre Fernsehsessel im Wintergarten, da kam mir dann doch der Gedanke: yes, dat isset! Der Tag war wie üblich gut gefüllt, vormittags mussten wir das Haus räumen für unsere Reinigungs-Fee. Vorher hatte ich noch Sperrholz zugeschnitten, um ein neues Schaltpanel für unseren Schiffsdiesel zu bauen. In Horta musste ich dann unser Boot, dass wegen der Renovierung unseres Steges ins „Päckchen“ an die Mole verlegt worden war, zurück bringen an unseren Liegeplatz an dem jetzt neuen Steg. Da das alte Schaltpanel aber leider nicht mehr funktionierte, musste ich den Diesel per Kurbel starten. Was auch funktioniert hat! Währenddessen kämpfte sich meine Herzdame durch die momentan sehr gut besuchten Supermärkte, damit wir nicht verhungern müssen. Dann waren wir zum Lunch verabredet mit Freunden in einem Restaurant in Cedros. Bevor das Essen kam, habe ich erst mal per Handy die Klimaanlagen im Haus eingeschaltet, um unserer Reinigungsfee etwas gutes zu tun uns sicher zu stellen, dass der Fußboden nach dem Wischen schnell abtrocknet. Um diese Zeit produziert unsere Photovoltaik schon mehr als 4000W, also eine sehr sinnvolle Nutzung der Energie. Nach dem Essen dann Mittagspause mit „Bares für Rares“ und dann weiter arbeiten am Schaltpanel, bevor es auf den Fernsehsessel ging…… Parallel sorgte die Sonne für das Aufladen unseres E-Autos und den Betrieb der Spülmaschine. Wir sind jetzt für etliche Monate weg vom Netz, und das macht richtig Spaß! So füllen sich halt die Tage, man muss es ja auch nicht übertreiben!